Attract-and-Kill-Strategie

Die meisten Pflanzenschutzmittel funktionierten wie folgt: Eine große Menge Pflanzenschutzmittel wird breitflächig ausgebracht, um eine möglichst hohe Anzahl der Schädlinge zu treffen.
Biologische Wirkstoffe sind in der Herstellung aber oft noch teurer als herkömmliche Wirkstoffe. Um ein wirtschaftliches Produkt zu entwickeln, kamen Forscher auf folgende Idee: Anstatt die biologischen Antagonisten zu den Schädlingen zu bringen, sollen die Schädlinge angelockt werden und dabei von einem Antagonisten abgetötet werden: Attract & Kill.

Hierbei wird sich zu Nutze gemacht, dass die überwiegende Zahl der bodenlebenden Schädlinge zur Fern-Orientierung Kohlendioxid verwendet. CO2 wird bei der Atmung von wachsenden Wurzeln abgegeben und Larven, die auf der Suche nach einer Wirtspflanze sind, können die CO2-Gradienten im Boden nutzen, um die Wirtspflanze zu lokalisieren. Die ATTRACAP®-Kapseln, die auf rein biologischer Basis in Kontakt mit der Bodenfeuchte CO2 produzieren, locken so die Drahtwürmer an.

Als Kill-Komponente wird ein Isolat eines entomopathogenen Pilzes (Metarhizium brunneum Cb15-III) verwendet, welches eine hohe Wirksamkeit gegenüber Drahtwürmern aufweist.

Die Lockstoffproduktion und das Wachstum des Pilzes aus den Kapseln heraus beginnt, nachdem das Granulat im Boden Feuchtigkeit aufnimmt und die Bodentemperatur ansteigt. Die innovative Formulierung nutzt hierbei eine Nährstoffquelle im Granulat, um den Pilz im Boden ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen und ein starkes Wachstum des Pilzes sicherzustellen. Die Anzahl der infektiösen Sporen im Boden wird erhöht (Mikrofermenter) und durch die Hefe wird CO2 produziert. So ist eine ausreichende Sporulation des Pilzes und die Anlockung der Drahtwürmer sichergestellt. Angelockte Drahtwürmer infizieren sich bei Kontakt mit den Pilzsporen und sterben je nach Temperatur und Bodenverhältnis nach einigen Tagen ab.