Auswertung TRICHOSAFE®– Feldversuch am Standort Markoldendorf 2021

Als Wilhelm Beitzen-Heineke die Firma gegründet hat, war er fast nur im Auto gen Süden unterwegs – denn dort waren die vom Maiszünsler befallenen Schläge und damit seine Kunden und alle wichtigen Feldversuche. Nun verbreitet sich der Maiszünsler immer weiter gen Norden und seit einigen Jahren führen wir unseren eigenen Feldversuch vor unseren eigenen Toren durch. Zum einen, um den Maiszünsler-Druck zu erfassen und um unsere TRICHOSAFE®-Produkte in entspannter Nähe mal selbst zu testen.

Da neutralen Versuchen immer mehr geglaubt wird, verlassen wir uns hauptsächlich auf die jährlichen Feldversuche der amtlichen Beratung in den einzelnen Ländern. Doch heute wollen wir hier von unserem eigenen Versuch berichten.

Ziel des Feldversuches ist es, die Wirksamkeit von Trichogramma brassicae gegen den Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) genauer zu bewerten. Durchgeführt wurde der Versuch nach einem Muster der amtlichen Versuche in Baden-Württemberg und Hessen. Hierbei wurden zwei mit TRICHOSAFE® behandelte Parzellen (2-malige Ausbringung von TRICHOSAFE®-Anhängern und TRICHOSAFE®-Kugeln; 1. Ausbringung 220.000 Tiere/ha, 2 Ausbringung 110.000 Tiere/ha) mit einer unbehandelten Kontrollparzelle verglichen. Die Parzellen hatten jeweils eine Größe von 0,5 ha.

Wie in unseren Artikel zum Monitoring erklärt, ist der Ausbringzeitpunkt unserer Produkte das A und O, um den höchsten Wirkungsgrad aus der Behandlung zu generieren. Dafür beobachten wir den Maiszünslerflug. Dafür wurde am Standort Markoldendorf am 18.06.2021 eine Pheromonfalle und am 08.07.2021 eine Lichtfalle aufgestellt, die fast täglich von uns betreut und kontrolliert wurden. Der Flug des Maiszünslers setzt am 28.06.2021 ein und endete am 04.08.2021.

Die Trichogramma Applikation sollte ca. eine Woche vor dem Höhepunkt des Maiszünslerfluges stattfinden. Die erste Ausbringung wurde am 06.07.2021 kurz nach dem Flugbeginn durchgeführt. Die Applikation der Trichogramma (je 220.000 Tiere/ha) erfolgte durch TRICHOSAFE®-Anhänger und TRICHOSAFE®-Kugeln per Hand auf der Versuchsfläche. Die Trichogramma schlüpfen über einen Zeitraum von 3 Wochen aus den Produkten. Die Aufzeichnungen des Flugverlaufs des Maiszünsler zeigten, dass die Trichogramma-Ausbringung zu einem optimalen Termin erfolgte.
Die zweite Applikation, die in Regionen mit höherem Maiszünslerbefall empfohlen wird, sollte ca. 14 Tage nach der ersten Applikation erfolgen. Wir haben also am 20.07.2021 die zweite Behandlung mit 110.000 Tieren/ha ausgebracht.

Die Auswertung des Maiszünsler-Befalls erfolgte gemäß EPPO-RL I.23 (PP1/13(3)). Dabei haben wir Anfang September in jeder Parzelle zufallsverteilt 4 x 25 Pflanzen aufgeschnitten und die Maiskolben durchbrochen. Die gefundenen Larven sowie die Pflanzen mit Fraßschäden wurden gezählt und dokumentiert. Anschließend konnte der Wirkungsgrad nach Abbott, anhand der Gesamtzahl der Larven in Stängel und Kolben, errechnet werden.

Der Maiszünslerbefall der unbehandelten Parzelle betrug 37 Prozent und liegt im Vergleich zu 2019 mit 15%igen Befall um 22 Prozent höher. Dies bestätigt den Trend, dass der Maiszünsler sich immer weiter in den Norden Deutschlands ausbreitet.

Die zweimalige Behandlung mit Trichogramma brassicae reduzierte die Anzahl der Larven sowohl bei Applikation von Anhängern als auch von Kugeln um 79 Prozent und zeigte somit die gewünschte Wirkung und einen sehr hohen Wirkungsgrad!